Im Interview mit gulli.com spricht Prof. Hankel über die großen Zusammenhänge: Banken und Rating-Agenturen, deren Verbindung mit (unfähigen) Politikern, fehlender Kapitalmarkt Deregulierung, globale Machtinteressen und mehr:
„Währungen, Gewalt, Macht, Staatsschulden“: Interview mit Prof. Wilhelm Hankel – gulli.com
Danke für das interessante Interview. Allerdings kann ich dieses nationalistische Weltbild überhaupt nicht unterstützen. Die Schlussfolgerungen hinsichtlich des Finanzsystems sind sicherlich bedenkenswert, aber eine Stärkung nationaler Grenzen und somit internationaler Konkurrenz wird die soziale Schieflage der Welt nicht beheben. Dass das jahrhundertelang für Europa und die USA – und nur für diese – wunderbar funktioniert hat, liegt ausschließlich an der Möglichkeit der Ausbeutung der restlichen Welt. Diese Möglichkeit besteht heute nicht mehr, da die informationelle Schieflage dank internationaler Vernetzung bereits nahezu ausgeglichen ist. In dieser Lage wieder in einen Konkurrenzkampf der Nationen einzutreten, wird mit Sicherheit Europa und den USA erheblichen Schaden zufügen, weil sich die soziale Schieflage dann an tatsächlichem Ressourcenreichtum ausrichten wird. Stattdessen sollten wir versuchen, auf internationale Solidarität und den Ausgleich ökonomischer Ungleichgewichte hinzuarbeiten, was nur durch Regionalisierung in Verbindung mit globalen Handelsabkommen funktionieren kann.
Zusammengefasst versucht Prof. Hankel, eine Krankheit mit veralteter Medizin zu behandeln; er verkennt, dass sich die Welt massiv verändert hat und die Internationalisierung der Kommunikation nach neuen Rezepten verlangt. Es wundert mich nicht wirklich, dass er hauptsächlich in rechtsextremen Kreisen rezipiert wird. Spätestens mit seiner Wahlempfehlung der – zumindest in Bayern unsäglichen – Freien Wähler zeigt er sein rückständiges, ja revisionistisches Gesicht.
PS: Wulff ist weg! Schramm for President!